Freitag, 25. Juli 2014

Aus dem Spritzenland - Aua!

Anekdote 2:

In meinem 2. Stimulationszyklus wollten die Eierchen am Anfang nicht so schnell reifen, wie Dr. P. und ich das wollten. Also bekam ich die Anweisung von Dr. P neben meinem Gonal-F noch etwas LH also Luveris zu spritzen. Dr. P. war auch noch in der Probierphase wie wir mich am besten eingestellt bekamen. Kurz bekam ich also von der lieben Frau O. erklärt, dass ich bei Luveris den Stoff anmischen müsste und dann eine Runde schütteln, aufziehen und rein mit der Spritze in den Bauch. So wieder mal die einfache Theorie! Sie drückte mir zum Abschied noch eine Anleitung in die Hand!

Problem war am nächsten Morgen ich musste zum Flughafen, es ging nach Düsseldorf, Brautkleidanprobe etc für eine Freundin. Wie immer bin ich kurz vor knapp aufgestanden, machte mich fertig, jagte mir mein Gonal-F in den Bauch, machte es reisefertig in der Kühlbox (die ärztliche Bescheinigung für den Sicherheitscheck im Gepäck) und war bereit für Spritze Nr. 2! Kein Zeit für die Anleitung (grober Fehler)!

Ich mischte das Zeug zusammen, wechselte natürlich von der großen Mischnadel auf die kleine (ganz blöd bin ich ja auch nicht) und jagte es mir in den Bauch....AUUUAAAA!!!! Es zischte und mir schossen die Tränen in die Augen. Aber es half ja nichts, ich musste los, und so stand ich dann schmerzverzerrt an der Bushaltestelle. Die Stelle an meinem Bauch war ganz hart.

Es war Zeit für Revolution, ich war sauer, was für ein Scheiss Zeug!

Kaum gelandet ging ich in die Flughafenapotheke und erklärte dem Apotheker, dass ich andere Spritzen für mein Problem benötigte, denn ich war fest davon überzeugt, ansonsten das Zeug nicht nochmal in meinen Bauch zu jagen. Mit Insulinspritzen im Gepäck verließ ich den Flughafen. Wie viel Bock ich noch auf das Wochenende hatte könnt ihr euch vorstellen. Frau O. von der KiWU rief ich auch noch an, und sie sagte doch allen ernstes "sie müssen die Nadel wechseln"...hallo...so doof war ich auch nicht...jage mir doch nicht die Riesennadel in den Bauch...ich klagte ihr mein Leid und meinen Boykott.

Meine Freundin in DD wusste ich müsste direkt irgendwelche Medikamente in den Kühlschrank legen (so ein Dreck immer irgendwelche Lügengeschichten zu erfinden, aber ihr werdet merken, auch das sollte sich irgendwann ändern). Ich erzählte ihr von meinem Spritzenmalheur und auch diesmal war meine Freundin meine Erlösung.

Am nächsten Morgen war erst ein Brunch mit den anderen Mädels geplant und wisst ihr was, eine von denen, war grade im praktischen Jahr ihres Zahnmedizinstudiums (Zahnchirurgie), hehe, und meine Freundin kam auf die super Idee, die könne das Spritzen doch für mich übernehmen.

Gesagt getan! Ich mischte das Zeug zusammen und holte die Freundin ins Bad. Sie erklärte mir, ich müsste erst die Spritze soweit hochschieben bis die Flüssigkeit zusammengeschoben ist und die Luftblasen ausklopfen...omg...aber woher soll ich das wissen...!!! Ja ich hatte mir am Tag zuvor die Flüssigkeit mit gefühlten 5 cm Luft in den Bauch gejagt...(Hände überm Kopf...!). Die Zahnmedizinerin spritze mir also die nächste Einheit und es fluschte so toll und ich war schmerzbefreit. Das Wochenende konnte damit auch für mich beginnen!


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