Sonntag, 3. August 2014

SSW 6+6: Herzschlag, gefolgt von Höhen und Tiefen

Eine Woche später hatte ich endlich meinen Kontrolltermin bei meinem Frauenarzt. Und wisst ihr was, genau zwei Stunden zuvor war ich offiziell zur Beamtin gekürt worden. Ahhh, Augen zu und durch dachte ich mir!

Mein Frauenarzt erklärte mir schnell nach dem ersten Blick auf den Ultraschall, das es eine gute und eine schlechte Nachricht gebe, und welche ich zuerst hören wolle. Ich hatte es aber auf dem Ultraschall schon selbst gesehen. Es war tatsächlich nur eine intakte Schwangerschaft vorhanden und ich durfte einen 7mm großen Embryo mit kräftigem Herzschlag bestaunen. Die zweite Fruchthöhle war deutlich kleiner und leer geblieben. Ehrlich gab mein Frauenarzt zu, dass er ganz froh drum sei, da eine Zwillingsschwangerschaft ein deutliches Risiko bedeutet hätte, insbesondere bei meiner zarten Statur etc. Ich war ein bisschen hin und her gerissen und wusste nicht so recht was ich fühlen sollte und durfte, muss aber ehrlich zugeben, ich war doch etwas erleichtert, denn auch ich hatte großen Respekt vor einer Zwillingsschwangerschaft und große Angst vor einer eventuellen Frühgeburt, denn die kleinen Wesen leiden dabei so sehr und das hätte mir mein Herz zerrissen. Im Unterschied zu mir traf es meinen lieben Verlobten doch mehr, dass es nur eine intakte Schwangerschaft war, er hätte sich sehr über zwei Krümel gefreut. Aber wir waren so dankbar über diese Schwangerschaft, hatten wir doch so sehr dafür gekämpft. Zu diesem Zeitpunkt sollte mir aber noch nicht klar sein, dass das vergangene eher ein Spaziergang gewesen war zu dem was noch folgen sollte.

Ich konnte mein Glück an diesem Tag gar nicht fassen, Herzschlag und Verbeamtung zeitgleich, es kam mir irgendwie auch seltsam vor. Kann es wirklich sein, dass ich auf einmal so viel Glück habe und das Jahr 2013 doch noch ein gutes Ende nehmen sollte? Es kam mir schon fast etwas spanisch vor und ich konnte diesem Glück nicht ganz über den Weg trauen. Im Nachhinein frage ich mich, ob mein Unterbewusstsein schon ahnte, dass es nicht gut enden sollte.

Und so war die große Freude auch schnell wieder getrübt und ich bekam noch am gleichen Abend erste Schmierblutungen, die mich dann am nächsten Tag in die Frauenklinik trieben. Meine Komplikationen traten immer an Wochenenden oder Feiertagen auf, so dass mir nichts anders übrig blieb als immer in die Klinik zu fahren. Wir befanden uns aber auch in der Weihnachtszeit.
Und so war ich 3 mal während der Feiertage in der Klinik, getrieben von einer wahnsinnigen Angst, mit unserem Krümel könnte etwas nicht stimmen. Aber es war laut Aussage der Ärzte alles in Ordnung, und ich durfte mir immer anhören, es sei halt "die Hop oder Top Phase" und ich bräuchte solange es kein frisches Blut sei nicht wiederzukommen. Die Zwillingsanlage hatte sich zu meiner Verwunderung aber auch noch nicht zurückgebildet. Ich versuchte also mich etwas zu beruhigen, über die Schmierblutungen hinwegzusehen und so gut es ging die Feiertage zu genießen.

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