Mittwoch, 13. August 2014

19. SSW: Gedanken, Träume und ein Dankeschön

Es war Anfang März 2014, das Wetter war ungewöhnlich warm, die Sonne strahlte und die ersten Knospen und Blümchen erwachten aus ihrem Winterschlaf. All diese schönen Dinge, die ich im Krankenhausgarten miterlebte, passten nicht zusammen mit unserer Situation, mit meinem Kampf um das Leben meines kleinen unschuldigen Mädchens in meinem Bauch, meinem geliebten Kind, das ich um alles auf dieser Welt beschützen wollte, und vor jeglichen Schmerzen bewahren.

Und dann war da wieder ein Traum, ein Traum, den ich zunächst nicht zuordnen konnte:
In der Nacht von Samstag, den 08. März 2014 auf Sonntag, den 09. März 2014 träumte ich von unserem kleinen Mädchen, in einem Stubenwagen liegend, geboren mit 2750 Gramm. Aber in meinem Traum hatte unsere kleine Maus kein wahrnehmbares Gesicht, sie war nicht greifbar für mich. Dieser Traum war anders, anders als der mit meinem kleinen Sohn auf dem Arm, der greifbar war. Zunächst gab mir dieser Traum Ruhe und Zuversicht und machte diesen Sonntag im März zu einem besonderen Tag für mich. Erst später konnte ich diese Erfahrung teilen mit anderen Betroffenen und fand mich in den Zeilen des Buches "Gute Hoffnung - jähes Ende" von Hannah Lotrop wieder. Jene Zeilen, in denen Sternenmamas beschreiben, dass ihr verlorenes Kind in ihren Träumen nie ein Gesicht hatte, im Gegensatz zu ihren lebend geborenen Kindern.

Eine ganz besondere Erfahrung schenkte mir nämlich unsere kleine Maus an diesem Sonntag im März noch bevor sie zu den Sternen gehen sollte. Mein Frauenarzt nutzte an diesem Tag die Ruhe des Krankenhausbetriebs um einen größeren Ultraschall zu machen. Es war der schönste Ultraschall meiner Schwangerschaft und dafür danke ich dir so sehr meine kleine Maus. Ich glaube, du hast gespürt, dass du Abschied nehmen musstest von deiner Mama. Das Gefühl in diesem Moment war so unbeschreiblich, und ist schwer in Worte zu fassen, sie war so süß, hatte ein so schönes Lächeln auf dem Gesicht und wir konnten ihr Schlucken des Fruchtwassers festhalten. Es entstanden wunderschöne Bilder, wunderschöne Erinnerungen, die ich niemals missen möchte und auf die vor allem auch mein Mann so stolz war. Er war so stolz seine kleine Tochter beim Fruchtwasser schlucken zeigen zu können. Die Zuversicht kehrte zurück, und ich höre noch heute die Worte meines Arztes, "wir schaffen das, wir schaffen 2750 Gramm".


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