Dienstag, 12. August 2014

Krankenhausaufenthalte

Die Anweisung der Ärzte lautete von nun an: "Bei frischer Blutung sofort wiederkommen!" Und Blutungen bekam ich leider bereits einen Tag später erneut und so musste ich im Krankenhaus bleiben. Ich sträubte mich zunächst sehr dagegen, denn ich wollte nicht ins Krankenhaus, aber es ging nicht anders und riskiert hätte ich ohnehin nie etwas. So verbrachte ich also Ende Februar die ersten 3 Nächte meiner ersten so herbeigesehnten Schwangerschaft im Krankenhaus, bekam wieder Utrogest, Magnesium, Adalat (eigentlich ein Wehenhämmer und wohl zu früh für die 17./18. SSW, aber wir wollten nichts unversucht lassen), Vagiflor und Fluomizin. Als ich entlassen wurde waren die Blutungen zunächst fast weg. Wir konnten ein bisschen aufatmen, und für Montag drauf war ohnehin der nächste Kontrolltermin bei meinem Frauenarzt angesetzt.

An diesem Montag morgen begann es aber erneut leicht zu bluten, ich bekam ein sofortiges Beschäftigungsverbot, um mir zumindest auf dieser Baustelle keine Sorgen mehr machen zu müssen und mein Arzt diagnostizierte auch eine Plazenta Praevia Totalis, schickte mich aber dann wieder nach Hause auf die Couch. Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, wie ernst das Gespräch meines Arztes mit uns war und natürlich war uns das Gesagte bewusst. Wir wussten, dass nur so weit gehandelt werden konnte, wie es für die entsprechende Schwangerschaftswoche medizinisch vertretbar war und eine Lungenreife frühestens in der 24. SSW gemacht werden würde. Die Lage war sehr sehr ernst.

Bereits zwei Tage später fand ich mich genau in demselben Raum, in dem wir dieses Gespräch führen mussten wieder und bat meinen Arzt diesmal freiwillig darum, mich ins Krankenhaus zurück einzuweisen. Mein Mann, meine Mutter und mein Freundeskreis hatten die Zwischenzeit zwar toll gemeistert, alle meine Mädels standen durchgehend bereit und waren für mich da, bekochten mich, bügelten, machten die Wäsche, staubsaugten etc.. Alle zusammen wollten das mit uns schaffen und unsere kleine Maus gesund in diese Welt bringen. Nochmal tausend Dank an euch auf diesem Wege für die riesige Hilfe, ich weiß ihr seid die Besten und auf euch ist einfach Verlass. Aber das ständige Auf und Ab, zum Arzt/Krankenhaus fahren und wieder nach Hause, kaum verließ mein Mann das Haus, traten erneut Blutungen auf, das alles hielt ich zu Hause nicht mehr aus. All das gepaart mit meiner immensen Angst vor DEM Verlust, Blutstürzen und allem was man sich dabei ausmalen kann war einfach nicht mehr zu ertragen. Ich brauchte die vermeintliche Sicherheit des Krankenhauses und die Ruhe mir dort um nichts anderes Gedanken machen zu müssen, und so hielt es auch mein Arzt für das Beste. Ich blieb also erstmal auf unbestimmte Zeit in der Klinik.

Ich kann gar nicht im Ansatz beschreiben, geschweige denn in Worte fassen, welche Ängste ich in dieser Zeit durchlitt. Ich hatte von Beginn der Blutungen an nur noch Alpträume, träumte von Sturzblutungen und grässlichen Dingen. Ich glaube, im Nachhinein betrachtet, wusste etwas ganz tief in mir, dass diese Schwangerschaft kein gutes Ende nehmen sollte, so sehr ich auch versuchte nach dem Rettungsanker zu greifen.

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