Mittwoch, 24. September 2014

D-Day - Tag der 2. Operation

Und so kam er der D-Day, der Tag der Operation, der Rekürretage der Plazenta Increta nach MTX-Behandlung nach Spätabort in der 19. SSW so im medizinischen Fachchargon. Es war der 24. April 2014. Es war im wahrsten Sinne des Wortes D-Day, alle waren unheimlich angespannt, man merkte es dem ganzen Ärzteteam förmlich an und das trug natürlich nicht dazu bei meine Nervosität zu lindern. Bei einem HCG-Wert von 140 wollte Dr. G. operieren, weiter runter hat es der Wert nicht geschafft, aber es schien vertretbar die OP ohne großes Blutungsrisiko durchzuführen. Dr. G. hatte vor die Plazenta mit einer Zange zu umfassen und vorsichtig rauszuziehen. Naja so wieder mal die geplante Theorie! Aber wie ihr vermutlich schon bemerkt habt, mit Plänen und Theorien kommt man bei mir nicht weit. Die Realität sind meist anders aus...

Natürlich hatte ich auch diesmal vor der OP etwas zu Beruhigung bekommen, aber es wirkte überhaupt nicht, mein Körper wehrte sich wohl aus Nervosität dermaßen dagegen, dass ich mich zur Verwunderung der OP-Schwestern noch selber ohne Probleme auf das OP-Bett legen konnte und direkt vor der OP frierte, zitterte und voll anwesend war bis irgendwann die Narkose wirkte. Mein Körper wehrte sich mit aller Macht dagegen, die Kontrolle abzugeben. Im Aufwachraum ging dann mein erster Blick wieder Richtung Uhr und ich wusste sofort es hatte doch etwas länger gedauert. Das Rausziehen der Plazenta mittels Zange hatte leider nicht funktioniert, da die Plazenta bombenfest in der Gebärmutter saß. Dr. G. musste sie stückchenweise herausholen, was natürlich ein höheres Risiko dafür barg, dass Reste zurückbleiben konnten. Das Ärzteteam sprach von einer äußerst anspruchsvollen OP (insgesamt waren 4 Ärzte im OP!!!), aber das es wohl so aussah als sei die Plazenta komplett raus und ich keine 3. OP mehr benötigen sollte.

Leider bekam ich noch in der Nacht nach der OP Fieber und so gab es wieder Antibiotika, engmaschige Kontrolle und ich musste länger als geplant im Krankenhaus bleiben. Aufgrund meines PCO´s war auch klar, dass wir nun nach der OP nicht den Start eines nicht einsetzenden Zyklus abwarten konnten. Laut Ärzten war es besonders wichtig, dass direkt das Wachstum der Schleimhaut angeregt werde, damit die Wundheilung in der Gebärmutter ordnungsgemäß ablaufe, hatte die Plazenta doch einen riesigen Krater hinterlassen. So bekam ich eine hoch dosierte Östrogenpille verschrieben und begann diese direkt zwei Tage nach der OP zu nehmen. Die Stationsärzte ließen mich in dem Irrglauben, ich nehme jetzt ein halbes Jahr wegen dem MTX die Pille und könne es dann problemlos wieder probieren. Ich war mir nicht im Ansatz bewusst, dass das nicht die letzte OP gewesen sein sollte. Diese Aussage der Ärzte sollte sich v.a. auch für meine Psyche als fatal rausstellen, denn gefühlt sollte es jetzt erst richtig bergab gehen. Ich denke die Stationsärzte wussten es damals selber nicht besser. Naja aber Gott sei Dank war für 6 Tage nach der OP der erste Kontrolltermin bei Dr. G. geplant.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen