Donnerstag, 2. Oktober 2014

Diagnose: Asherman-Syndrom

Seit meinem Arztbrief mit den Worten Asherman-Syndrom googelten meine Mutter und ich viel, wobei ich auf die Seite der Selbsthilfegruppe www.asherman.de stieß, aber irgendwie war ich noch nicht so weit mich dort aufnehmen zu lassen, denn ich hoffte ja noch. Dort stand was von einer Tagesklinik, aber sonst kein Name. Im Internet stieß ich eigentlich nur auf alte Fälle aus früheren Jahren und den Namen Dr. Gallinat als DEN Asherman Spezialisten, doch ca. um das Jahr 2009 brachen die Berichte ab, und ich befürchtete bereits, dass dieser Arzt wohl nicht mehr praktizieren würde.

Aber dann stießen wir bzw. zu aller erst meine Mutter auf den wundervollen Blog www.asherman-syndrom.blogspot.de von dir liebe Tanja und dort auch auf den Namen Dr. Nugent. Meine Mutter war es die mich anrief, und meinte "da gibt es einen Nachfolger von Dr. Gallinat in der Tagesklinik Altona, der heisst Dr. Nugent". Und nun machte auch die Tagesklinik die auf der Seite der Selbsthilfegruppe genannt war Sinn.
Und deswegen geht heute noch mal auf diesem Wege ein riesiges Dankeschön raus an dich liebe Tanja für deinen wunderbaren Blog, den du warst es, die uns auf den richtigen "Ashermanweg" geführt hat. Danke, danke, danke... Und es zeigt mal wieder eindringlich, dass es die Berichte von Betroffenen dringend braucht, um sich selber ein Bild von Ärzten und Behandlungsmethoden machen zu können. Es gibt Berichte über Frauen mit einer Plazenta Increta, bei denen die ersten zwei oder drei Ärzte ihnen allesamt die Gebärmutter entfernen wollten, bis sie nach eigener Recherche endlich Ärzte fanden, die sie mit MTX behandelten. Bei solchen Berichten bekomme ich Gänsehaut, und das darf es einfach nicht geben.

Soweit so gut, ich fraß derweil weiter fleissig meine Hormone ohne abzubluten und hoffte, bis zu besagten Termin bei Dr. P.. Zuvor hieß es vor allem von Dr. G. immer, abwarten, nichts übereilen, Dr. Nugent und Hamburg wurde eher noch abgetan, und Dr. G. war zunächst guter Hoffnung. Doch es kam wie es leider kommen musste, Dr. P. war der erste der Flüssigkeitsansammlungen im Fundus feststellte und mir erklärte, dass dies darauf hindeute, dass dazwischen Veklebungen bzw. Vernarbungen sein könnten, die die Flüssigkeit am zirkulieren hinderten. Er erkundigte sich genauer nach Dr. Nugent, wo ich ihn her hatte, und googelte mit mir zusammen die Tagesklinik. Eine wie ich finde wichtige Aussage traf er, "eine Selbsthilfegruppe und eine Arztliste dieser sei ganz anders zu bewerten als das was beispielsweise auf wunschkinder.de oder kleinputz.de von sich gegeben werde". Dr. P. und ich das funktioniert einfach super, er vertraute meiner Recherche, machte sich ein Bild, und er wollte, dass ich möglichst schnell nach Hamburg zu einer Gebärmutterspiegelung zu Dr. Nugent fahre. Er versprach mir mit diesem Kontakt aufzunehmen und mich dort vorzustellen und das tat er auch. Ein durch und durch wunderbarer Arzt, dessen Aufgabe als Kiwu-Doc dies sicher erstmal nicht ist, sondern eigentlich wäre es ja die meine FA´s gewesen, aber den kann ich langsam in der Pfeife rauchen. Er ist so geschockt von dem Geschehenen, dass er mir keinerlei Mut macht, Aussagen trifft, wie "vielleicht sollten sie sich Alternativen für ihren Kinderwunsch suchen", mich teilweise was den schlechten Befund anging angelogen und ihn schön geredet hat, oh Ton: "Warum sollten sie jetzt noch Asherman bekommen, das ist so selten". Dass aber selbst einem Laien bewusst ist, dass meine Vorgeschichte es quasi bedingt, er wollte davon nichts hören. Er brauchte es wohl schwarz auf weiss. Er hat meiner Meinung nach mehr Angst vor einer erneuten SS meinerseits als ich selbst. Und von meinen Erzählungen von Dr. Nugent hielt er nicht viel, "für sowas könne es gar keinen Spezialisten geben, dafür wäre Asherman viel zu selten", "in M. haben wir auch Ärzte für eine Gebärmutterspiegelung".

Eine Woche nach meinem Termin bei Dr. P. am 05. Mai 2014 stand wieder ein Kontrolltermin bei Dr. G. an, ich erzählte ihm von dem Ultraschall bei Dr. P., aber Dr. G. stand unserem energischen Vorstoß noch etwas skeptisch gegenüber. Für mich war das in dieser Zeit nicht leicht, denn ich vertraue beiden Ärzten und diese waren aber zunächst nicht so ganz auf derselben Linie. Naja nach dem Ultraschall war Dr. G. ganz auf unserer Linie und auch er gab das "Go" für Hamburg. Die Diagnose von Dr. G. lautete an diesem Tag Verdacht auf Cave-Asherman-Syndrom nach Plazenta Increta. Obwohl ich es ja schon ahnte, zog es mir den Boden unter den Füssen weg. Jedes mal wenn ich es geschafft hatte, etwas Oberwasser zu gewinnen, verpasste mir das Schicksal einen erneuten Schlag, es wirkte zuweilen fast höhnisch, "Glaube du ja nicht, dass es das jetzt gewesen sein sollte...".




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